Die Coronakrise hat vielerorts den Fokus stärker als je zuvor auf das Thema Gesundheit gelenkt. Speziell in Unternehmen hat diese Thematik deutlich an Bedeutung gewonnen. Denn mehr als zuvor wird klar, wie wesentlich die Arbeitskraft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die diese ins Unternehmen einbringen, für das dauerhafte Funktionieren von Prozessen und Betrieben ist.
Die breite mediale Präsenz der Gefahr einer Ansteckung hat auch generell die Sinne für mögliche Gesundheitsbeeinträchtigungen und damit verbundene Ausfälle oder gar Kündigungen geschärft. Personalabteilungen über alle Branchen hinweg haben sich daher die betriebliche Gesundheitsförderung auf die Fahnen geschrieben und tun einiges dafür, die Gesundheit ihrer Mitarbeiter aus allen Blickwinkeln zu beleuchten und zu optimieren.
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Arbeitsbelastung unter Corona-Bedingungen
Speziell die durch die Gefahr des Coronavirus bedingten Einschränkungen und Erschwernisse haben in vielen Bereichen zu einer deutlich höheren Arbeitsbelastung geführt. Dies zeigt sich nicht nur in Form eines drastisch gestiegenen Stundenaufwands, den viele Menschen leisten müssen, sondern auch von einer Reihe von täglichen Abläufen, die aufgrund von Hygienemaßnahmen und Dokumentationspflichten viel mehr Aufmerksamkeit und Zeit erfordern als bisher. Die Belastung ist vor allem bei lange anhaltenden Arbeitsphasen nicht nur körperlicher Natur, sondern vor allem kommt es auch zu Anzeichen mentaler Überlastung. Nicht selten manifestieren sich diese allerdings wiederum in psychosomatischen Symptomen. Arbeitgeber, die hier nicht rechtzeitig reagieren und mit wachsamen Augen unterwegs sind, laufen Gefahr, über kurz oder lang Mitarbeiter zu verlieren, da diese zu wenig Erholungsphasen erhalten oder sich nicht mehr gut unterstützt und aufgehoben fühlen. Die sinkende Motivation im Team trägt ihr Übriges dazu bei. Die Gefahr, dass Mitarbeiter kündigen oder die Arbeitsqualität generell sinkt, ist groß. Dem gilt es vorzubeugen.
Was können Personalverantwortliche tun, um die Mitarbeitergesundheit zu verbessern?
Tatsächlich haben Personalverantwortliche viel in der Hand, um die Gesundheit ihres Personals positiv zu beeinflussen. Vor allem in Zeiten hoher Arbeitsbelastung ist dies von großer Bedeutung. In vielen Sektoren gehen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer wieder an ihre Grenzen. Umso wichtiger ist es, dass diese ihren Energielevel wieder heben können. Gerade hier, wo es um die Stärkung der Ressourcen geht, können Arbeitgeber viel tun. Die Bereitstellung gesunder Arbeitsumgebungen von ergonomischen Möbeln über ausreichend Licht am Arbeitsplatz oder sogar kostenfreie Obstkörbe können viel zur Gesundheit des Personals beitragen.
Ein wichtiger Faktor, der nicht unterschätzt werden sollte, ist der, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Gefühl haben sollten, nicht alleine gelassen zu werden. Arbeitgeber, deren Tür für Gespräche immer offen ist oder die sogar proaktiv auf die Mitarbeiter zugehen und das Gespräch suchen, sind nicht nur gerne gesehen, sondern erhöhen auch die Motivation und damit eine positive Grundhaltung. Darüber hinaus sollte gerade in Bereichen, in denen z. B. strenge Hygienemaßnahmen einzuhalten sind, darauf geachtet werden, inwiefern Mitarbeiter darunter leiden und wie möglicherweise für eine Entlastung gesorgt werden kann. Auch aktiv auf das Einhalten von Pausen zu achten, kann ein wichtiger Grundstein für die Mitarbeitergesundheit sein. Denn wer viel arbeitet, soll auch Erholungszeiten finden. Unternehmen, die hier einen eigenen Pausenraum zur Verfügung stellen können, in denen Sitzmöglichkeiten, aber möglicherweise auch kostenlose Getränke oder Snacks bereitgestellt werden, sind hier im Vorteil. Denn sie bieten ihrem Personal die Möglichkeit, für einen kurzen Moment richtiggehend abschalten zu können und sich zu stärken.
Welche Rolle spielt die finanzielle Vergütung?
Viele Statistiken und auch Umfragen zeigen, dass es vor allem weiche Faktoren wie das Arbeitsklima, ein freundlicher Umgangston und Perspektiven am Arbeitsplatz sind, die Mitarbeiter schätzen und die dazu führen, dass sie weniger Stress im Arbeitsalltag empfinden. Selbstverständlich spielt auch die finanzielle Vergütung für die Zufriedenheit im Job eine Rolle, wenngleich diese oft gar nicht die höchste Priorität einnimmt, solange das Gehalt als angemessen erscheint. Dennoch kann gerade in Zeiten großer Belastung ein zusätzlicher Urlaubszuschuss eine Möglichkeit darstellen, um die Motivation zu steigern, den Urlaub noch einmal zu versüßen und damit auch einen Teil zur betrieblichen Gesundheitsvorsorge beitragen. Arbeitgeber haben dabei sogar die Möglichkeit, solche Zuschüsse bis zu bestimmten Limits pro Jahr steuerlich schonend an die Mitarbeiter auszuzahlen. Diese Extrazahlung kommt beim Personal in der Regel sehr gut an und wird im Idealfall dazu verwendet, sich selbst besser zu erholen und die Ressourcen wieder zu stärken. Auf diese Weise gewinnen Betriebe nicht nur ausgeruhte und leistungsfähige, sondern auch motivierte Mitarbeiter, die mit einem solchen Zuschuss womöglich gar nicht gerechnet haben, diesen aber als eine Form des Dankeschöns schätzen.
Die Rolle der Arbeitgeber bei Mitarbeitergesundheit
Die Bedeutung, die der betrieblichen Gesundheitsförderung zugemessen wird, kann gar nicht hoch genug geschätzt werden. Die Arbeitgeber können durch Vereinfachung von Arbeitsabläufen, angenehme Pausenräume, ein wertschätzendes Arbeitsklima und Zuschüsse viel tun, um Mitarbeiter nicht nur fit, sondern auch motiviert zu halten.