dApps – dezentralisierte Applikationen kurz erläutert

Natürlich kennt jeder von uns Apps, ohne die wir heutzutage sowieso kaum mehr auskommen können. Allerdings werden diese Applikationen nicht nur von großen Unternehmen weiterentwickelt, sondern sie dienen häufig auch zur Kontrolle der Nutzer.

Im Fall von der beliebten Applikation Facebook als Beispiel, kann sogar die Meinungsfreiheit eingeschränkt werden. dApps hingegen sind zwar äußerlich genau so wie andere Softwareanwendungen, aber sie laufen dezentral über ein Peer-to-Peer-Netzwerk. dApps basieren auf einer Blockchain. Die Technologie von Blockchains ist vorwiegend durch die erste Kryptowährung, den Bitcoin bekannt geworden. Aber nicht nur die Blockchain ist die wichtigste Definitionskriterie für eine dApp, sondern es muss sich auch um eine Open-Source Software handeln. Nicht in jedem Fall besitzt eine dAPP eine eigene Blockchain, da sie auch auf anderen dApp-Plattformen entwickelt werden können. Dezentrale Applikationen haben entweder Token oder ihre eigenen Kryptocoins. Die Token werden in der Regel durch die Smart Contracts erstellt, Kryptowährungen entstehen wie z.B. beim Bitcoin durch den Mining Algorithmus.

Im Prinzip kann eigentlich jeder, der sich mit Programmieren auskennt, eine dApp erstellen. Mit einer dApp-Plattform wie z.B. die Blockchain von Ethereum kann man nicht nur diese dezentralen Anwendungen entwickeln, sondern danach auch veröffentlichen.

Wie funktionieren dApp-Plattformen?

Die bekanntesten dApp-Plattformen sind u.a. Ethereum, Lisk und Neo. In der Regel unterscheiden sie sich im Algorithmus, in der Programmiersprache, bei den Entwicklertools und den definierten Protokollen. Bei der dezentralen Plattform Ethereum, laufen die dApps genau so, wie sie geschrieben oder programmiert werden. Es besteht keine Gefahr von Zensur, Betrug oder Ausfallzeiten. Auch das Eingreifen von Dritten ist bei den dApps nicht möglich. Da es sich bei der Software um Open-Source handelt, kann der frei zugängliche Quelltext frei von den Entwicklern verwendet werden, sie ist also nicht von einer zentralen Instanz abhängig. Allerdings müssen zukünftige Entwicklungen durch Veränderungsvorschläge vom Entwicklerkonsens angepasst werden.

Damit die entwickelte Anwendung als dApp anerkannt wird, müssen alle Daten, Quellcodes und Berichte auf der Blockchain gespeichert werden. Sie können also nicht gehackt werden, wie das bei anderen Apps möglich ist. Eine dezentrale Anwendung zu hacken ist in der Regel vollkommen uninteressant, da die Hacker dafür gleichzeitig jeden an das Netzwerk angeschlossenen Computer knacken müssten, was so gut wie unmöglich ist. Auch muss hierzu erst einmal die Blockchain mit ihren kryptografischen Verschlüsselungen gehackt werden. Der Quellcode steht übrigens nicht allen Nutzern zur Verfügung, sondern nur ausgewählten Entwicklern, die über die entsprechenden Tokens verfügen.

Was hat es mit den Tokens auf sich?

Auch die Token spielen bei den dApps eine wichtige Rolle. Sie sind vereinfacht ausgedrückt nichts anderes als verschlüsselte digitale Einheiten, die eine Kopie vom Datensatz der benützten Blockchain repräsentieren. Diese verschlüsselten Datenkopien können nicht so ohne weiteres umprogrammiert oder geändert werden, da sie erst einmal von anderen Nutzern oder Minern überprüft werden müssen. Erst dann werden sie endgültig in die Blockchain aufgenommen. Die dezentralen Anwendungen verwenden einen speziellen Mechanismus, damit kryptografische Token generiert werden. Diese dienen auch zur Belohnung der Miner, die sozusagen das Rückgrat der Blockchains sind, denn ohne sie würden die Netzwerke eigentlich überhaupt nicht funktionieren. Erst wenn all diese Kriterien erfüllt sind, handelt es sich um eine dApp.

Token werden aber auch die Coins genannt. Wird beispielsweise eine Kryptowährung wie der Bitcoin an eine bestimmte Wallet-Adresse gesendet, dann werden die Adressen vom Sender und natürlich auch vom Empfänger auf der Blockchain eingetragen. Die jeweiligen Transaktionsbedingungen werden von den Minern kontrolliert. Die Transaktion kann nur dann stattfinden, wenn mehrere Miner das gleiche Ergebnis erhalten. Falsche Transaktionen können dadurch optimal abgewehrt werden. Um Token oder Coins generieren zu können, wird ein bestimmter Algorithmus verwendet. Im Fall von Bitcoin als Beispiel, handelt es sich dabei um den Proof-of-Work SHA-256 Algorithmus.

Gibt es unterschiedliche Klassen von dAPPS?

Ja, bis jetzt gibt es drei unterschiedliche dApp Typen. Die dezentralen Apps, die auf einer eigenen Blockchain basieren wie Bitcoin und Litecoin oder andere, die für ihre Entwicklung eine andere Blockchain benutzen, da sie keine eigene haben. Dies ist z. B. der Fall bei Omni, die auf die Bitcoin Blockchain aufgebaut ist. Transaktionen auf dieser Plattform sind also im Prinzip nichts anderes, als verbesserte Bitcoin Transaktionen. Die dritte Art von dApps verwenden vereinfacht ausgedrückt das Protokoll von dezentralen Anwendungen wie Omni, also von dem dApp 2 Typ. Für ihre Funktionen haben sie Token, was beispielsweise bei dem SAFE-Netzwerk der Fall ist. Damit die Safecoins vergeben werden können, wird das Protokoll von Omni verwendet.

Die größten Blockchainplattformen sind zumindest bis zum aktuellen Zeitpunkt Bitcoin und auch Ethereum. Bitcoin Blockchain basiert ist nicht nur das SAFE-Network, sondern auch die dezentrale Finanzplattform Counterparty. Storj, Golem und Augur als Beispiel, benützen die Blockchain von Ethereum. Die jeweilige Blockchain ist in jedem Fall das sogenannte Hauptbuch für alle Transaktionen und Aufzeichnungen. Eine Übereinkunft oder ein Konsens mit allen Nutzern findet über den Proof-of-Work Mechanismus statt (wie beim Bitcoin) oder durch Proof-of-Stake. Bei der Peercoin dAPP kommen sogar beide Mechanismen parallel zum Einsatz.

 

 

 

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