Obwohl die meisten Unternehmen in Deutschland durch die Digitalisierung große Veränderungen erwarten, sind nur die wenigsten auch wirklich darauf vorbereitet. Viele Unternehmer fühlen sich durch das Internet der Dinge oder Big Data total überfordert, da sie zwar interessante Chancen anbieten, aber dies auch große Veränderungen im Arbeitsbereich voraussetzt.
Nur durch digitale Technik alleine werden Unternehmen natürlich nicht effizienter, da hierzu neue Geschäftsmodelle und auch die Anpassung der Prozesse notwendig sind. Einzelhändler sind im Vergleich zu anderen Branchen für das digitale Zeitalter gut vorbereitet, da sie hauptsächlich auf Online-Shopping spekulieren und das mobile Einkaufsverhalten schon längst nicht mehr zum Stoppen ist, ganz im Gegenteil.
Der Fortschritt ist schon längst nicht mehr aufzuhalten, denn wer hätte vor einigen Jahren geglaubt, dass mobilgerechte Webseiten unerlässlich sind? Sicherlich nur die wenigsten, aber mittlerweile ist das Smartphone der treueste Begleiter. Dies ist auch der Grund, warum Unternehmen unbedingt die Herausforderung in Hinsicht auf die Digitalisierung annehmen sollten. Obwohl sich im Prinzip jeder darüber klar ist, dass die Digitalisierung für das Unternehmen mit vielen Vorteilen verbunden ist, sind viele Führungskräfte nicht in der Lage, die damit verbundenen Probleme zu überwältigen. Viele wollen aber auch aus politischen Gründen erst einmal abwarten.
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Der digitale Umbruch im Unternehmen
Bevor die Digitalisierung im Unternehmen effizient zum Einsatz kommen kann, müssen selbstverständlich erst einmal Prioritäten und die Anforderungen genau definiert werden. Die meisten großen Industriebetriebe haben den digitalen Umbruch bereits geschafft, was an einem höheren Auftragsvolumen ersichtlich wird. Mittelständische Unternehmen hingegen haben häufig keine Zeit und auch kein Kapital für technische Innovationen übrig. Allerdings warten viele Unternehmen auch noch auf bessere Rahmenbedingungen für einen fairen Wettbewerb, von Seiten der Regierung. Für eine erfolgreiche Digitalisierung, die ja auch von Angela Merkel angestrebt wird, ist eine flächendeckende Breitbandinfrastruktur notwendig, sowie auch mehr Transparenz in Hinsicht auf die Rechtssicherheit bei der Datennutzung. Viele Unternehmer erhoffen sich allerdings auch mehr Vorteile für die Finanzierung der Digitalisierung.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist allerdings auch die Ausbildung in einem geeigneten digitalen Rahmen, der leider in vielen Schulen noch sehr vernachlässigt wird. Eine digitale Transformation für eine moderne Arbeitswelt kann nur dann stattfinden, wenn hierzu digitale Wege geebnet sind. Mitarbeiter spielen bei der Digitalisierung eine wichtigere Rolle als die hierzu notwendigen Technologien. Sie können allerdings nur dann zu einer Weiterentwicklung des Unternehmens beitragen, wenn sie die Notwendigkeit auch wirklich verstehen und bereit sind, diese zu akzeptieren.
Wie kann man die Mitarbeiter für die Digitalisierung begeistern?
Es ist natürlich durchaus verständlich, wenn sich nicht alle Mitarbeiter auf Anhieb für die Digitalisierung begeistern können. Viele machen sich Sorgen um ihren Arbeitsplatz oder haben Angst, dass sie mit den neuen Anforderungen überhaupt nicht zurechtkommen. Es ist deshalb sehr wichtig, dass die Führungsebene eng mit den Mitarbeitern zusammenarbeitet und sie langsam auf den neuen Wandlungsprozess vorbereitet. Mitarbeiter müssen sich verstanden fühlen und sich möglichst auch bewusst sein, dass die Digitalisierung nicht nur dem Unternehmen eine gute Chance bietet, sondern auch ihnen. Nur dann kann man die Mitarbeiter dafür begeistern, wobei ihnen auch die Möglichkeit auf kostenlose Weiterbildung gegeben werden sollte.
Natürlich kann man sich als Unternehmer auch junge Mitarbeiter suchen, die sich mit der Digitalisierung in Theorie durch die Berufsschule auskennen. Allerdings ist dies nicht in jedem Fall mit der Erfahrung von langjährigen Mitarbeitern vergleichbar, die das Unternehmen viel besser kennen und deshalb auch die Risiken viel besser einschätzen können. Gegebenenfalls sollte man hier für das notwendige Gleichgewicht sorgen, denn gegen eine schnelle Auffassungsgabe und vor allem auch neue Ideen, gibt es normalerweise überhaupt nichts einzuwenden. Indem digitale Basiskompetenzen in den meisten Bildungsbereichen geschaffen werden, kann auch für die Zukunft mit talentierten Nachwuchskräften gesorgt werden.
Die IT-Sicherheit bei der Digitalisierung
Damit sich die Digitalisierung bei den Unternehmen verstärkt durchsetzen kann, ist die IT-Sicherheit unerlässlich. Indem Systeme zunehmend vernetzt werden, erhöht sich auch dementsprechend das Sicherheitsrisiko. Sicherlich erhofft sich die Regierung ein besseres Wirtschaftswachstum durch die digitale Transformation der Unternehmen, aber solange das Thema IT-Sicherheit nicht ausreichend geklärt ist, werden viele kleine und mittlere Unternehmen gerne noch etwas warten wollen. Es geht bei der zunehmenden Digitalisierung also nicht nur um das Unternehmenswachstum, sondern auch um eine große Verunsicherung. Wenn sich schon Industriebetriebe bei der Vernetzung ihrer Fertigungsanlagen nicht 100 %ig vor Schwachstellen und Hackern schützen können, wie soll das dann bei kleinen Unternehmen funktionieren?
Viele Unternehmen fühlen sich total überfordert und im Grunde auch alleine gelassen. Es fehlt an staatlicher Unterstützung, sowie auch an fachlichem Know-how. Es handelt sich also nicht unbedingt um fehlende finanzielle Ressourcen, warum viele Unternehmen mit der Digitalisierung noch warten möchten. Aktuell werden bei einem Forschungsprojekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die Cyberangriffe gegen Unternehmen untersucht. Es heißt also erst einmal abwarten, wie man sich als kleines oder mittelständisches Unternehmen dagegen schützen kann, denn solche Delikte haben sich bereits zu einem erschreckenden Phänomen nicht nur in Deutschland entwickelt. Unternehmen brauchen eine praktische Unterstützung in dieser Hinsicht, denn über die möglichen Gefahren sind sie sich sicherlich schon längst bewusst.