Fast alle deutschen Startups sind davon überzeugt, dass der wirtschaftliche Erfolg von Big Data und Künstliche Intelligenz abhängig ist. Laut einer interessanten Umfrage vom Bitkom Digitalverband werden diese revolutionären Technologien bereits von 60 % benützt, die restlichen Startups planen zukünftige Einsätze.
Anders hingegen sieht es mit den etablierten Unternehmen aus, da die digitale Umstellung einen viel größeren Aufwand mit sich bringt. Obwohl natürlich die meisten Unternehmen über die Digitalisierung diskutieren, fühlen sich viele von ihnen nicht in der Lage, das Potenzial richtig auszunutzen, von den fehlenden Mitteln hierzu einmal komplett abgesehen. Ein weiteres Problem ist sicherlich auch das noch fehlende Fachpersonal, weshalb eine Kooperation mit Startups in dieser Hinsicht Abhilfe schaffen könnte.
Bis jetzt sind China und die USA führend im Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Anja Karliczek, die Bundesforschungsministerin, will den Nutzen von KI zum Mittelpunkt machen, damit Deutschland weltweit zum führenden Standort wird. Vorgesehen ist, dass KI-Spezialisten nach Deutschland geholt werden und attraktive Arbeitsbedingungen und Kompetenzzentren geschaffen werden. Auch sollen KI-Lehrstühle gefördert werden. Künstliche Intelligenz soll das Leben und selbstverständlich auch die Wirtschaft verbessern. Laut Bundesminister Heil muss hierzu nicht nur in Technologie investiert werden, sondern auch in die humane Kompetenz. Angestrebt wird die Kooperation zwischen Maschinen und Menschen.
Inhaltsverzeichnis
Unternehmen stehen noch am Anfang der Digitalisierung
Während es bei vielen Unternehmen an Akzeptanz für die Digitalisierung mangelt, hat die Autoindustrie anscheinend den Umbruch schon längst geschafft. Bei Audi soll z.B. die Lackoberfläche nicht mehr durch qualifizierte Mitarbeiter kontrolliert werden, sondern KI. Bosch hingegen setzt auf smarte Autocomputer, die auch bei einem komplizierten Straßenverkehr das Auto selbständig bewegen können. Fest steht auf jeden Fall, das ohne KI und Big Data sowieso keine automatisierten Fahrzeuge möglich wären. Bosch investierte übrigens ca. 300 Millionen Euro in ein KI-Zentrum und kann sich die Produktion ohne Künstliche Intelligenz schon längst nicht mehr vorstellen, da sie bereits seit rund 10 Jahren erfolgreich zum Einsatz kommt.
Die Automobilbranche hat die Herausforderung der Digitalisierung also schon lange angenommen. Aber nicht nur für Konzerne sind Big Data und KI relevante Themen, sondern auch für kleine und mittlere Unternehmen, da sich im Prinzip die Bedürfnisse nicht groß unterscheiden. Durch die Digitalisierung können beispielsweise Angebote und Verträge schnell überprüft werden, Maschineneinstellungen kontrolliert werden und auch die Produktion lässt sich damit automatisch anpassen. Prozesse werden dadurch in der Regel nicht nur schneller und besser, sondern auch viel preiswerter. Aber auch die Kundenakquise kann durch KI und Big Data erhöht werden, da durch gefilterte Daten der Aufwand reduziert werden kann.
Wie tragen KI und Big Data zu einer besseren Unternehmenskommunikation bei?
Für Unternehmen ist die interne Kommunikation ein sehr wichtiger Faktor. Sie schließt nicht nur Missverständnisse aus, sondern trägt auch zur Mitarbeitermotivation bei, sowie natürlich auch zu besseren Dienstleistungen und Produkten. In vielen Unternehmen werden die Mitarbeiter allerdings unvollständig oder auch viel zu spät informiert, unterschiedliche Abteilungen führen „eifersüchtig“ ihre eigenen Datenbanken oder es wird kein Wert auf die Meinung der Mitarbeiter gelegt. Auch werden in vielen Fällen schlechte oder falsche Kommunikationsquellen verwendet. Die digitale Transformation im Unternehmen kann beispielsweise durch Social Collaboration verbessert werden. Mitarbeiter kommunizieren in der Regel über Chat, Telefon oder mit Videokonferenzen.
Damit Informationen und Wissen vernetzt werden können, eignen sich spezielle Social-Business-Tools, sowie auch leistungsstarke Plattformen wie z.B. Microsoft SharePoint. Aber auch mit digitalen Sprachassistenten wie beispielsweise Alexa oder Siri, lässt sich Zeit und Geld sparen.
Alexa wird von Philips und Ikea für die Steuerung von ihren Smart-Home-Angeboten verwendet und auch bei bekannten Versicherungsunternehmen erleichtern die intelligenten Sprachassistenten einfache Serviceleistungen. Schon jetzt wird die Sprachsteuerung von vielen Unternehmen und natürlich auch von Privatpersonen verwendet. Kommen sie verstärkt in deutschen Unternehmen zum Einsatz, dann wäre dies zumindest schon der erste Schritt für die Umstellung auf die zukünftige Digitalisierung mit KI und Big Data.
KI vs. Big Data – was ist wichtiger?
Wie wichtig Big Data und KI sind, geht bereits aus den Anstrebungen der Regierung hervor, Deutschland zum führenden Standort zu machen. Was für Unternehmen wichtiger ist, lässt sich pauschal schlecht sagen, da natürlich jedes Unternehmen eine verschiedene Zielsetzung hat und im Prinzip beides wichtig für die Zukunft ist. Bevor in KI und Big Data investiert wird, sollte man deshalb erst einmal genau analysieren, welche Vorteile man durch die Digitalisierung erzielen möchte. Big Data beispielsweise wird alleine nicht viel nützen, wenn die Unternehmen nicht in der Lage sind, aus der Datenflut echten Nutzen zu ziehen oder sich zu einem digitalen Unternehmen zu entwickeln. Big Data wäre ohne KI überhaupt nicht möglich.
Mit Künstlicher Intelligenz hingegen lassen sich auch neue Branchen oder Marktlücken entdecken. Kunden können besser und vor allem gezielter zufriedengestellt werden, da sich durch den Einsatz von KI und Big Data deutliche Muster ablesen lassen, was die Kunden überhaupt wollen. In vielen Fällen ist bei den Unternehmen, die notwendige IT-Infrastruktur bereits vorhanden, aber nicht das technische Know-how, weshalb KI und Big Data auch überhaupt nicht richtig eingesetzt werden können.