Wie Jungunternehmer aus alten Fehlern lernen können

Fehler sollten eigentlich nicht passieren, zumindest wird uns das in Deutschland mit einer sogenannten Perfektionismus-Kultur schon im Kindesalter gezeigt. Kein Wunder also, wenn die Tendenz dabei liegt, die gemachten Fehler anderen Menschen herzlich gerne in die Schuhe zu schieben. Kritik ist in den meisten Fällen sowieso nicht erwünscht. Lässt sie sich aber nicht vermeiden, dann muss sie allerdings zähneknirschend in Kauf genommen werden.

Fehler sind bei einem Startup absolut normal. Aus einem Misserfolg mit einer Unternehmensgründung kann man gestärkt hervorgehen und viel aus den gemachten Fehlern lernen, um es beim nächsten Mal besser zu machen.

Wie lernt man mit Fehlern richtig umzugehen?

Wer lernen will wie man mit Fehlern umgeht muss erst einmal verstehen, dass vorhergehende Kritiken jeder Art in der Regel auch sehr wertvolle Informationen sind. Nicht umsonst legt man mittlerweile immer mehr Wert auf die Kundenmeinungen. Obwohl Fehler eigentlich sehr frustrierend sind, lassen sich dadurch gute Lerneffekte feststellen und somit auch viel Lehrgeld einsparen. Allerdings sollte man unbedingt darauf achten, dass es sich nicht immer wieder um die gleichen Probleme handelt die sich im Alltag unbemerkt einschleichen. Fehler können also durchaus eine wertvolle Einsicht für die Unternehmensentwicklung bieten. Das Problem dabei ist, dass Deutsche in der Regel alles perfekt machen möchten, was sich in einem krassen Gegensatz zu der amerikanischen Denkweise ausdrückt.

Eine angstfreie Denkweise sorgt für ein besseres Fehlermanagement. Läuft ein Projekt reibungslos, dann sollte man eher misstrauisch werden. Kleine Pannen zu überwältigen stärkt den Rücken und schafft Vertrauen, egal ob es sich dabei um das eigene Selbstvertrauen handelt, oder um das Vertrauen zu den Mitarbeitern.

Wer mit einem Unternehmen gescheitert ist, hat die Möglichkeit bei dem zweiten Versuch bessere Chancen zu erzielen. Warum? Ganz einfach, weil man jetzt schon die Erfahrung gemacht hat, wie es eben nicht funktioniert. Aus den alten Fehlern lässt sich also lernen, um als gescheiterter Unternehmer einen Neustart zu wagen. In der Regel akzeptieren viele Investoren auch negative Erfahrungen, wenn die alten Fehler dokumentiert und vor allem klar analysiert wurden. Es ist empfehlenswert, bei der Suche nach Investoren die offenen Karten auf den Tisch zu legen und die Fehler einzugestehen. Es geht also darum, einen gut definierten Business Plan zu erstellen aus dem hervorgeht, warum der zweite Versuch dann einfach viel besser funktionieren muss, als die erste Niederlage.

Ein guter Weg um aus Fehlern zu lernen, ist beispielsweise auch ein Austausch an Informationen mit anderen Startups.

Was interessieren die Fehler anderer?

Für Erfolgsmenschen sind Fehler und Niederlagen oftmals sehr dramatische Ereignisse. Wer sich die Mühe macht über Fehler von anderen Startups zu recherchieren wird dabei sehr schnell herausfinden, dass sich viele Fehler mit den eigenen Problemen ja eigentlich überschneiden. Wer das feststellt, wird dabei weniger über seine Misserfolge nachdenken und mit mehr Motivation auf die Suche gehen, wie man es beim nächsten Mal besser machen kann. Gelegentlich lohnt sich auch ein Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten. Aus jedem Fehler kann man lernen, eigene Fehler sind verständlicherweise schwerwiegender als die Pannen von anderen, aber im Prinzip ist jeder Erfolg auf Fehler und Misserfolge aufgebaut.

Was sind die typischen Fehler bei der Unternehmensgründung?

Rückschläge muss man in Kauf nehmen, allerdings sollte man die folgenden Fehler vermeiden:

  • Unterschätzter Kapitalbedarf
  • Zu viele oder schlechte Mitarbeiter
  • Fehlende Marktanalyse
  • Mangelnde Liquiditätsplanung
  • Falsches Zeitmanagement
  • Defizite in der Qualifikation

Wer sich mit diesen typischen Fehlern auseinandersetzt kann gut gerüstet ein erfolgreiches Unternehmen entwickeln. Fehler bei der Investition lassen sich beispielsweise mit einem gut ausgearbeiteten Plan für den reellen Bedarf der notwendigen Anschaffungen vermeiden. Bei einer Unternehmensgründung sollte man vorwiegend in Posten investieren, von dem man sich auch einen schnellen ROI verspricht, also einen Return on Invest.

Mit einer Checkliste lassen sich Zeitpläne und auch Probleme mit den Mitarbeitern besser bewältigen. Was die Defizite an Qualifikationen angeht, so besteht die Möglichkeit diesbezüglich die notwendigen Erfahrungen zu sammeln und sich mit fundierten Marktanalysen einen besseren Überblick zu schaffen. Es ist allerdings wichtig, dass man sich bei der Unternehmungsgründung nur auf die Branche konzentriert, bei der man bereits Erfahrung und Fachkenntnisse sammeln konnte, also sich bitte nicht als totaler Laie auf absolutes Neuland nur aus einem Gefühl heraus verlassen.

Hat man gelernt mit seinen eigenen Fehlern umzugehen, dann steht eigentlich einem Neuanfang auch nichts mehr im Wege. Die Hauptschwierigkeiten liegen in diesem Fall bei den benötigten Geldgebern. Zukünftige Investoren erwarten transparente Fakten, Analysen und klare Strategien. Wer von sich und seinem Projekt auch wirklich überzeugt ist, hat bereits eine gute Basis für potentielle Geldgeber geschaffen, wenn man die alten Fehler erwähnt und jetzt weiß, wie der eigentliche Weg zum Erfolg ist.

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