Wie werde ich erfolgreicher IT-Freelancer: Fünf Dinge, auf die Du achten solltest

Der Weg in die Selbstständigkeit boomt unter IT-Fachkräften. Die Anzahl der IT-Freelancer in Deutschland wächst seit Jahren stetig – und nach globalen Trends und Prognosen zu urteilen, ist in den nächsten Jahren kein Ende dieser Entwicklung in Sicht.

Ein Treiber dieser Entwicklung ist das große Ungleichgewicht zwischen Angebot an und Nachfrage nach IT-Fachkräften in Deutschland. Für die stark nachgefragten IT-Experten ist die Wahrscheinlichkeit einer hohen Auslastung in der Selbstständigkeit sehr hoch – das Risiko des Schritts in die Selbstständigkeit entsprechend gering. Darüber hinaus steigen die Stundensätze im Markt seit Jahren konstant – die Verdienstmöglichkeiten sind inzwischen erheblich attraktiver als in den meisten Festanstellungen. Ebenso wichtig für den Trend hin zur Selbstständigkeit sind geänderte Präferenzen auf Arbeitnehmerseite: der Wunsch nach Selbstbestimmung, nach stetig wechselnden Themen und nach einer Arbeit, die regelmäßig auch von zu Hause erledigt werden kann. All das sind Wünsche, die in der Selbstständigkeit erheblich leichter verwirklicht werden können als in einem Angestelltenverhältnis.

Nichtsdestotrotz ist der Weg in die Selbstständigkeit kein Selbstläufer. Zunächst muss man sich als IT-Freelancer über eine relevante Anzahl an erfolgreich durchgeführten Projekten auf dem Markt etablieren. Hier sind fünf Dinge, auf die Du achten solltest, wenn Du Dich als IT-Fachkraft erfolgreich selbstständig machen möchtest.

Inhaltsverzeichnis

1. Expertenwissen

Expertenwissen ist gerade in der IT-Freelance-Branche wichtig. Firmen suchen in externem Support Experten für eine bestimmte Technologie (z.B. eine Programmiersprache) oder auch Industrie – dieses Expertenwissen ist es, was die deutlich höheren Kosten im Vergleich zu einem Angestellten auch intern rechtfertigen können. Aus diesem Grund ist es von Vorteil, sich auf ein oder wenige Fachgebiete zu spezialisieren.

Da es alleine in Deutschland inzwischen mehr als 100,000 IT-Freelancer gibt, ist die tiefe, inhaltliche Fokussierung zudem ein Weg sich ein klares Profil im Markt zu geben und sich von der immer größer werdenden Menge an Selbstständigen abzuheben. Tiefe Expertise schafft einen Wiedererkennungswert – und wer sich einmal als Experte etabliert hat, dem eröffnen sich viele Jobmöglichkeiten und Projekte.

Natürlich ist es als Spezialist entsprechend wichtig, sich in dem jeweiligen Fachgebiet kontinuierlich weiterzubilden und sein Wissen auf dem neuesten Stand zu halten – nur auf diesem Weg kann man dem Expertenstatus dauerhaft gerecht werden.

2. Professionalität und Gründlichkeit

Freelancer sind ihr eigener Chef, eine Art Ein-Mann-Unternehmen. Auf Kundenseite wiederum kann man es schnell mit großen Mittelstands- oder DAX-30-Unternehmen zu tun haben. Im B2B Sektor, also der Vertragsbeziehung zwischen zwei Unternehmen, ist Professionalität die unabdingbare Voraussetzung für eine langfristige Zusammenarbeit.

Dabei bezieht sich Professionalität auf eine Vielzahl an Dimensionen, u.a. Selbstorganisation, Verlässlichkeit oder auch Transparenz hinsichtlich der eigenen Arbeit. Zu Letzterem gehört zum Beispiel ein marktübliches Time-Tracking-Tool zu nutzen, dieses wahrheitsgemäß auszufüllen und regelmäßig über die aufgewendete Arbeitszeit und -schritte zu informieren. Darüber hinaus sollten auch alle anderen administrativen Themen wie etwa die Rechnungsstellung ebenso professionell wie die inhaltliche Arbeit gemanaged werden.

3. Fokus auf die Übergabe

Wohl wissend, dass man als Freelancer nur für einen begrenzten Zeitraum für ein Unternehmen arbeiten wird, muss die inhaltliche Arbeit so ausgelegt sein, dass sie den Kunden langfristig weiterhelfen kann. Genau das ist es, was die Kunden am Ende bewerten werden: hat uns die Arbeit des Freelancers langfristig weitergebracht? Kann man diese Frage positiv beantworten, wird ein Unternehmen immer wieder guten Gewissens auf den Selbstständigen zugehen.

Für die Selbstorganisation des Freelancers heißt dies, dass von Anfang an klar sein muss was die deliverables des jeweiligen Projekts sein werden – und in welcher Form diese an den Kunden zu übergeben sind. Dies muss von Anfang an gemeinsam mit dem Kunden festgelegt und idealerweise schriftlich festgehalten werden, damit darauf aufbauend ein Projektplan erstellt werden kann.

IT-Freelancer sollten deshalb großen Wert auf eine saubere Dokumentation legen. Sie ist entscheidend dafür, dass die Arbeit des Freelancers im Anschluss vom internen Team übernommen werden kann. Ein Code mit unzureichender oder gar nicht vorhandener Dokumentation ist daher gerade bei projektbezogenen Einsätzen nicht hinreichend – sie ist essentieller Teil der Arbeit. Da Projekteinsätze grundsätzlich auch immer kurzfristig abgebrochen werden können, ist es zudem wichtig, dass man dieses Thema regelmäßig angeht und nicht erst auf das geplante Projektende schiebt.

4. Klare Kommunikation

Kommunikation ist neben der inhaltlich sauberen Arbeit ein weiterer Schlüssel zu nachhaltigem Markterfolg als IT-Selbstständiger.

Zum einen heißt dies regelmäßig zu kommunizieren was der Arbeitsstand ist, wo eventuell Probleme aufgetaucht sind und was die nächsten Schritte sind. Dies ist insbesondere auf den remote Projekten entscheidend – also dort, wo der Freelancer nicht beim Unternehmen vor Ort sitzt, sondern das Projekt zum Beispiel von zu Hause erledigt. Eine regelmäßige Kommunikation hilft dem jeweiligen Kunden im Bilde über den aktuellen Projektstand zu bleiben.

Darüber hinaus ist Kommunikation gerade dann entscheidend, wenn ein Unternehmen nur wenig IT-affin ist. In diesem Fall liegt die Kunst darin, den internen Managern des Unternehmens die Thematiken begreifbar zu machen – eine technische oder zu detaillierte Kommunikation kann hier hinderlich werden und zu Unverständnis führen.

Zudem fördert eine gute Kommunikation natürlich auch das Miteinander, gerade wenn man ein internes Team fachlich ergänzt. Eine angenehme Kommunikation ist die Basis für gutes Teamwork, was auch bei zeitlich begrenzten Projekten entscheidend für den Projekterfolg ist.

5. Langfristige Partnerschaften

Um sich als IT-Freelancer im Markt zu etablieren und zudem ein gutes wirtschaftliches Auskommen zu haben, muss man zuallererst regelmäßig an relevante Projekte gelangen. Hier gibt es verschiedene Plattformen oder auch Agenturen, die langfristig ein sinnvoller Partner sein können. Ebenso macht es natürlich auch Sinn sich selbst im Markt nach Projekten umzusehen. Wer regelmäßig gute Arbeit abliefert, wird schnell merken, dass sich Firmen im Verlauf der Zeit erneut melden werden.

Nichtsdestotrotz kann eine Partnerschaft Sinn machen, gerade wenn man sich immer wieder mit neuen Kunden, in wechselnden Industrien und auf neuartigen, inhaltlichen Themen beweisen will. Hier kommt das eigene Netzwerk schnell an Grenzen. Weil die Neuakquise von Kunden gerade bei Großunternehmen einen erheblichen Zeitaufwand mit sich bringen kann, kann die Zusammenarbeit mit Plattformen hilfreich sein. So profitiert man unmittelbar von deren Sales-Bemühungen und Kundenbeziehungen. Dabei macht es Sinn, sich einen oder mehrere Partner zu suchen, die sich inhaltlich auf das eigene Themengebiet spezialisiert haben.

Gleichzeitig sollte man bei der Suche nach solchen Partnern darauf achten, dass sich diese ebenso professionell verhalten wie man selbst. Das heißt insbesondere, dass die eigenen Projektpräferenzen berücksichtigt und inhaltlich verstanden werden. Andernfalls wird man regelmäßig mit irrelevanten Anfragen belästigt. Von einem Partner kann man zudem das gleiche Maß an Transparenz erwarten, das Kunden von einem IT-Freelancer verlangen – zum Beispiel darüber, wann das eigene Profil mit Drittparteien geteilt wird. Darüber hinaus kann es sinnvoll sein sich einen Partner zu suchen, der mehr als nur Projektleads verschaffen, sondern auch bei administrativen Themen helfen kann.

gruender expertlead

Autoren des Gastartikels sind Alexander Schlomberg und Arne Hosemann

Alexander Schlomberg und Arne Hosemann sind Gründer von „expertlead.com“. Dabei handelt es sich um eine Freelancer Plattform rund um digitale Jobs, u.a. auch aus dem IT Bereich.

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