„Der Mann mit einer neuen Idee ist ein Spinner, bis diese sich als erfolgreich erweist!“ – dieses Zitat von Mark Twain lässt sich auch auf das Dasein als Unternehmer anwenden, denn eine neue Idee kann geschäftlich nur mit der Gründung eines eigenen Unternehmens umgesetzt werden. Doch wer ein solches Unternehmen gründet, wird schon bald auch ein Geschäftskonto benötigen, da dieses viele Vorteile mit sich bringt. Doch was ist bei der Eröffnung eines Geschäftskontos genau zu beachten? In diesem Artikel soll das Thema Geschäftskonto etwas genauer aufgezeigt werden.
Inhaltsverzeichnis
Worin liegen die Besonderheiten eines Geschäftskontos?
Natürlich stellt sich schnell die Frage, warum jemand als Selbstständiger seine geschäftlichen Umsätze nicht einfach über das eigene Privatkonto abwickeln sollte. Schließlich ist dieses mitunter sogar kostenfrei. Für ein Geschäftskonto sprechen dabei gleich mehrere Gründe:
- Banken erwarten ein Geschäftskonto
- Für Kapitalgesellschaften ist ein Geschäftskonto Pflicht
- Deutlich bessere steuerliche Übersicht
- Geschäftskonten bieten spezielle Leistungen an
- Einzelunternehmer und Einzelkaufmann
- Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)
- Kommanditgesellschaft (KG) und Offene Handelsgesellschaft (OHG)
- Kapitalgesellschaften (AG, GmbH, GmbH und Co. KG)
Wenn ein Unternehmer oder Selbstständiger eine gewisse Anzahl an geschäftlichen Buchungen im Monat erreicht, wird die Bank ihn auf jeden Fall dazu drängen, ein Geschäftskonto zu eröffnen. Für Unternehmen gelten andere Konditionen und die Banken sehen es nicht gerne, wenn das Privatkonto für unternehmerische Tätigkeiten zweckentfremdet wird.
Wer eine GmbH oder AG gründet, muss sowieso ein Geschäftskonto eröffnen. Kapitalgesellschaften gelten als eigenständige juristische Personen, die schon bei der Gründung ein gewisses Eigenkapital aufweisen müssen. Demnach ist es erforderlich, dieses auf einem entsprechenden Geschäftskonto nachweisen zu können.
Auch Einzelunternehmer können Vorteile aus einem Geschäftskonto ziehen. Dies zeigt sich vor allem bei der alljährlichen Steuererklärung und in Bezug auf die Umsatzsteuer. Auf einem Privatkonto müssen die geschäftlichen und privaten Umsätze zunächst getrennt werden. Gerade bei vielen Buchungen kann dies laut fuer-gruender.de schnell unübersichtlich werden und den Aufwand enorm erhöhen. Ein Geschäftskonto sorgt dagegen für die nötige Trennung und erzeugt einen entsprechend guten Überblick.
Das Geschäftskonto mag zwar teurer sein als ein Privatkonto, bietet dafür jedoch auch spezielle Leistungen an. Am wichtigsten dürfte hierbei die Möglichkeit der Einrichtung eines Lastschriftverfahrens sein. Dieses ist gerade für Händler nicht unwichtig, so dass diese ihren Kunden eine weitere Zahlungsoption zur Verfügung stellen können. Auch eine geschickte Verzahnung von Girokonto und Tagesgeldkonto für die kurzfristige Anlage der Liquidität kann interessant sein.
Wie lässt sich ein Geschäftskonto eröffnen?
Bei der Eröffnung eines Geschäftskontos besteht der erste Schritt darin, sich ein entsprechendes Kontomodell auszusuchen. Dabei sind vor allem die folgenden Aspekte für die Auswahl wichtig:
Merkmal | Erklärung |
Kontoführungsgebühren (Grundpreis) | Hierbei handelt es sich um fixe Gebühren für die Kontoführung, die monatlich oder pro Quartal eingezogen werden. Diesbezüglich existieren je nach Bank Unterschiede, wobei es selten auch kostenfreie Geschäftskonten gibt. |
Transaktionskosten | Die Transaktionskosten sind der Knackpunkt in Bezug auf die Kosten eines Geschäftskontos und je nach Kontomodell stark mit dem Grundpreis verbunden. Oft sind bei hohem Grundpreis die Transaktionen wie Überweisungen (mit und ohne Beleg) deutlich günstiger. Hier sollte also je nach Buchungsaufkommen eine passende Konstellation gewählt werden. Nicht selten ist im Grundpreis auch eine gewisse Anzahl an kostenfreien Buchungen enthalten. |
Kreditkarte | Geschäftskonten werden häufig zusammen mit einer Kreditkarte zur Verfügung gestellt. Die Kosten hierfür variieren jedoch deutlich. Während einige Kreditkarten dauerhaft ohne Grundgebühr angeboten werden, sind andere nur im ersten Jahr kostenfrei. Ein genauerer Blick auf Kosten und Leistungen hilft dabei, auch hier die richtige Wahl zu treffen. Dies gilt vor allem auch für Barabhebungsmöglichkeiten auf Geschäftsreisen im Ausland. |
Guthabenverzinsung | Auch wenn die Guthabenverzinsung in Zeiten niedriger Leitzinsen nur eine untergeordnete Rolle spielt, kann diese gerade bei Geschäftskonten mit hohen Umsätzen durchaus ins Gewicht fallen. |
Tabelle 1: Wichtige Merkmale bei der Auswahl eines Geschäftskontos
Welche Unterlagen sind bei der Eröffnung eines Geschäftskontos wichtig?
Die erforderlichen Unterlagen für die Eröffnung eines Geschäftskontos hängen ganz von der jeweiligen Rechtsform ab. Wer beispielsweise für seine GmbH ein Konto gründen möchte, sollte neben den Personalausweisen der Gesellschafter und Geschäftsführer auch unbedingt einen beglaubigten Auszug aus dem Handelsregister zum Banktermin mitbringen. Wenn der Eintrag ins Handelsregister noch nicht erfolgt ist, kann dieser Nachweis nachgereicht werden. Außerdem ist ein notariell beglaubigter Gesellschaftsvertrag zum Termin mitzubringen, um die Kontoeröffnung möglichst reibungslos über die Bühne zu bringen. Hier die Besonderheiten im Einzelnen:
Einzelunternehmer und Freiberufler benötigen lediglich ihren Personalausweis, um ein Geschäftskonto zu eröffnen. Sie vertreten ihr Unternehmen, welches keine eigene juristische Person darstellt. Ähnlich sieht dies beim Einzelkaufmann aus, der jedoch einen beglaubigten Handelsregisterauszug benötigt.
Alle Gesellschafter sind Vertreter der GbR, die selbst keine juristische Person darstellt. Es werden ihre Personalausweise sowie eine Kopie des Gesellschaftsvertrags benötigt, um ein Geschäftskonto zu eröffnen.
Neben den Personalausweisen der vertretungsberechtigten Personen (OHG= alle Gesellschafter, KG= Komplementäre) wird ein Handelsregisterauszug sowie der Gesellschaftsvertrag für die Kontoeröffnung benötigt.
Die vertretungsberechtigten Personen (GmbH= Gesellschafter und Geschäftsführer, AG= Vorstand) müssen ihre Personalausweise mitbringen und es werden Handelsregisterauszüge und notariell beglaubigte Gesellschaftsverträge für die Kontoeröffnung benötigt. Bei einer GmbH in Gründung reicht die beglaubigte Anmeldung zum Handelsregister.
Fazit
Ein Geschäftskonto bringt zwar mitunter höhere Gebühren mit sich als ein reines Privatkonto, jedoch ist es trotzdem sinnvoll, eines zu eröffnen. Kapitalgesellschaften sind als eigenständige juristische Personen sogar dazu verpflichtet. Bei der Auswahl eines Geschäftskontos spielen vor allem die Kosten eine wichtige Rolle. Dazu ist es wichtig, den Grundpreis im Zusammenspiel mit den Kosten für Buchungen (mit und ohne Beleg) zu betrachten und ein Kontomodell auszuwählen, welches zum eigenen Buchungsaufkommen passt. Wer darüber hinaus noch auf Leistungsmerkmale wie die Guthabenverzinsung und die beigefügte Kreditkarte achtet, ist bereits auf dem richtigen Weg. Bei der Kontoeröffnung ist zudem zu beachten, dass je nach Rechtsform verschiedene Unterlagen mitgenommen werden müssen.
Ein Geschäftskonto ist weder steuer-noch handelsrechtlich vorgeschrieben.
Es sind lediglich die lieben Banken die dies fordern um hier mit besonderen Konditionen
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Bei Geschäftskonten sollte insbesondere auf die Buchungspostengebühr geachtet werden, den diese ist neben der monatlichen Kontoführungsgebühr die entscheidende Gebühr. Bei der Sparkasse haben die Geschäftskonten auch andere Kontonummern und ein Umstieg von einem privaten Girkonto auf ein Geschäftskonto ist quasi wie ein kompletter Bankwechsel. Man muss jedem die neue Kontonr. wieder mitteilen.